Fachkräftemangel, ja – aber nicht bei DIR!

Fachkräftemangel, ja – aber nicht bei DIR!

Überall pfeifen die Medien das Lied vom Fachkräftemangel, mehr als 600.000 fehlen. Schaut man sich die offenen Stellen bei Unternehmen an, scheint das zu stimmen. Ich glaube das jetzt und unterstelle mal, dass wir zu wenig Fachkräfte haben. In Ordnung und Punkt. Wo bitte schön ist nun die Tragik? Eine Lösung erscheint am Horizont …

In Gesprächen mit Inhabern und Menschen aus dem Management bekomme ich regelmäßig erklärt, was die nicht vorhandenen Fachkräfte alles leisten könnten, was im Moment liegen bleibt, welche Aufträge man gar nicht annehmen kann, wie groß die Last derer ist, die aktuell alles stemmen usw. O.K. Danke für den Einblick. An dieser Stelle gibt es für mich 2 Handlungsmöglichkeiten …

Nummer 1 – leiden auf hohem Niveau

Ich biete eine Packung Papiertaschentücher an und lasse die Gesprächspartner schluchzend in ihrem Leid  zurück. GANZ ehrlich, ich kann es einfach nicht mehr hören. Punkt.

 

Nummer 2 – anpacken mit Kreativität

Bitte schnallen sie sich an, damit die Brücke der Enterprise sie aus dem bequemen Sessel der Opferhaltung beamen kann. Meine erste Frage lautet: Was machen Sie aktuell gegen den gefühlten Mangel? „Wir haben die Stellen in den einschlägigen Portalen veröffentlicht, bieten Abwerbeprämien an, denken über neue Varianten des ausgedienten Obstkorbes nach“ …. so summt es vor sich hin. Aha, sie machen also, was alle machen, richtig? Welche Erfolge verzeichnen sie damit, frage ich nach. „Die HR Abteilung kommt nicht richtig voran“ oder etwas in dieser Qualität bekomme ich als Antwort.

Ich bin nun motiviert und frage weiter. Warum fehlen denn Fachkräfte in ihrem Unternehmen? Vorzeitiger Ruhestand von Mitarbeitern ist ein Thema, Menschen kündigen aktiv den Job und der Nachwuchs fehlt, das sind die Mehrfachnennungen in diesen Unterhaltungen. Ich bleibe dran, „Kennen Sie den Kündigungsgrund Nummer 1 in unserem Land?“ Jetzt wird es spannend. Schlechtes Klima rangiert an der Spitze. Wer sind nun die Klimakiller? Natürlich handelt es sich bei den Verursachen um die Führungskräfte, sie tragen die Hauptverantwortung dafür.

 

Und JETZT? Aktionsplan, anders sein, raus aus der Komfortzone und los!

Wir verlagern die Verantwortung weg von HR hin zu der Führungskultur und damit den Führungskräften mit ihrem Verhalten, HR unterstützt als Dienstleister. Der Hebel sind die Leader. Wir machen die Führungscrew sensibel, beleuchten die Themen Motivation und Demotivation, hecken kreative Maßnahmen aus, welche uns vom Wettbewerb unterscheiden. Das ist ein Weg. Die schnelle Lösungspille gibt es nicht. Schauen wir aber 1-2 Jahre später. HR meldet Blindbewerbungen, die Fachkräfte sind auf einmal da, es läuft viel besser und wir pfeifen zusammen ein neues Lied „Wo wachsen wir, weil es so gut läuft!“ Nun gibt es ein Luxusproblem, das wird vergleichsweise leicht zu lösen sein.

Ich bin diesen Weg hin zu einer veränderten Führungskultur oft gegangen mit Unternehmen. Es lohnt sich, es verdient den Namen „nachhaltige Entwicklung“. Und ganz wichtig, den mitarbeitenden Menschen geht es besser. Das ist das beste Zukunftskapital der Firma.

Danke für Ihre Zeit.

P.S.: Die Collage im Titelbild entstand bei genau so einem erfolgreichen Projekt.